SHINKENDO
Es bezeichnet ein umfassendes Schwertkampfsystem, das insbesondere durch den Einfluss sehr alter japanischer Schwertkampfschulen und den weitreichenden Kampfkunsterfahrungen Meister Toshishiro Obatas entstand.
Ein wesentlicher Aspekt des SHINKENDO ist das Konzept des DO, das auch aus anderen japanischen Kampfkünsten wie Judo, Aikido, Karate Do usw. bekannt ist aber in der westlichen Welt, durch die reine Versportlichung des BUDO (Überbegriff für alle japanische Kampfkünste), in Vergessenheit geriet.
DO bezeichnet in der östlichen Welt einen Weg geistiger und moralischer Entwicklung, der, obwohl vom Zen Buddhismus stark beeinflusst, Menschen jeglicher Konfession und Weltanschauung, eine Möglichkeit zur Selbsterziehung in die Hand gibt.
Schon vor Hunderten von Jahren erkannten die Krieger (Samurai) des feudalen Japans die gesundheitsfördernde und geistig klärende Wirkung ihres Kampftrainings und schafften in Friedenszeiten eine Verbindung mit den Prinzipien des Zen Buddhismus, woraus letztlich in einer langen Entwicklung die modernen Budokünste entstanden. Die Tatsache, dass es keinen sportlichen Wettbewerb oder Wettkampf gibt, unterstreicht noch deutlicher den Gegensatz zur rein körperlichen Ertüchtigung westlicher Prägung.
Budotraining ist somit gleichermaßen für Frauen und Männer jeden Alters mit Freude durchführbar. Es ist individuell und wird angepasst auf die persönliche Leistungsfähigkeit. Es ist kein Fitnesstraining im eigentlichen Sinne, sondern beinhaltet sowohl körperliche, geistige und auch kulturelle Aspekte. Der Großteil des Trainings erfolgt traditionelle mit dem BOKUTO oder BOKKEN, wobei es sich um ein hölzernes Schwert handelt.
Die 5 Aspekte
Das Shinkendo -Training gliedert sich in fünf Aspekte. Jeder dieser Aspekte ist wie ein Ring, welcher mit den anderen vier fest verbunden ist.
Schwertschwingübungen
Suburi sind Übungen welche Ashi-, Tai- und Kensabaki (Fuß-, Körper- und Schwertbewegungen) miteinander in Einklang bringen sollen. Ein starkes Kiai-Training fördert die Entwicklung von Kokyu (Atemkraft).
„Methode das Schwert zu ziehen“
Die Samurai kultivierten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Methoden das Schwert effektiv zu ziehen, um auf einen überraschenden Angriff angemessen reagieren zu können.
Einzelformen
Kata ist eine alte Übungsform im BUDO, welche aus festgelegten Abläufen besteht. TANRENGATA muß man sich als verschiedene Kämpfe gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner vorstellen, die von einfachen Grundformen bis hin zu komplexen Abläufen reichen. Ziel ist die Harmonisierung von Körper, Atemkraft und Geist.
Partnerübungen
Tachiuchi ist im SHINKENDO der Begriff für ein komplexes System von Partnerübungen. Durch die Verwendung des hölzernen BOKKEN ist ein sicheres erlernen der Partnerformen möglich
Schnitttest
Tameshigiri bedeutet im SHINKENDO das Überprüfen der Fähigkeit mit einem scharfen Katana (Samuraischwert) zu schneiden. Zum Schneiden wird Tatami Omote (Igusagras-Matten) oder aber seltener grüner Bambus, verwendet.
Das Schneiden erfordert ein hohes Maß an Konzentration und wird nur von fortgeschrittenen Schülern unter Aufsicht vollzogen. Tameshigiri sollte nur als ein Aspekt des Trainings gesehen werden und nicht als dessen Ziel oder gar als Unterhaltung oder Sport.
BUSHIDO
Immer wieder sieht man Vorführungen, bei denen mit Schwertern Früchte auf Menschen zerteilt werden. Solche zur Schau Stellungen mit den entsprechenden Risiken stellen aus Sicht ernsthafter Budoka eine tiefe Verletzung der Würde des Lebens und des Menschen dar und werden im SHINKENDO aufs Schärfste verurteilt!
Ein wahrer Budoka (Ausübender der japanischen Kamfkünste) folgt den tieferen Lehren der Samurai KUYO JUNIKUN und HACHIDO (Philosphie), die die Liebe zum Leben und zur Natur lehren, und übt sich in Bescheidenheit und Zurückhaltung.